Herausschälen
Tief in mir, verdeckt und verschüttet
wartet und schlummert ein seeliger Kern.
Tief im Herz und in der Seele
erfüllt eine Sehnsucht meines Lebens Stern.
Sie wartet im Stillen, funkt nicht zwischenrein,
Allein dunkle Schatten erzeugen viel Pein.
Schattige Wesen klammern sich fest,
durchdringen das Ego, vernebeln den Rest.
Über Jahre gewachsen, unsichtbar und klein,
verkleistert, verwachsen, hart wie ein Stein.
Genießen die Macht, erfreun sich am Haß
sä’n Zwietracht und Spaltung – über alles Maß.
Je höher die Hybris, desto tiefer der Fall,
die schattigen Wesen zerstören uns all?
Ihrem Meister folgend, den Willen mißachtend,
die Gefühle aussaugend, die Wirte abschlachtend.
Jenseits der Schatten, entzogen ihrer Wut.
Er scheint umso stärker, je größer die Not
Er bricht alle Banne, folgt seinem Gebot.
Milde und sanft seine Weisheit sie strahlt,
Milde und sanft seine Liebe sie ragt,
aus uns hervor, durchdringt sie die Welt,
vertreibt und zerschlägt was nicht hingehört.
Geleitet auf Schwingen edler Natur,
befreie ich mich und find‘ meine Ruh.
Aus der Ruhe die Kraft und die Klarheit erfolgt,
Ich finde mich selbst
Ein Wesen gar hold.
Zerissen
Es ist das All entzwei
Zerrissen ists in mir
Geteilt von Allerlei
entrückt, gespalten hier.
Jetzt im Herzen entzwei
Gebrochen und verzerrt
Düstere Malerei
Das Licht in mir geehrt.
Das Befreiende gesucht
Der Bruch erstarkt den Halt
Das Schwarze reißt und flucht
Sitz tief und fest, verhallt.
Bedrückung findet Platz
Bedürfnis wird erweckt
Der Riss nicht länger hats
Ein Schein empor gereckt.
Gebeine
sind an allem dran
jedes Wesen hat sie,
sind für alles Tun sodann,
denn ohne geht so gar nichts.
mit ihrer Hilfe lässt sich agieren
inter, re oder nur so
mit ihnen durchdringt man – ohne zu genieren
ganz sanft, ganz stark, ganz roh.
können bewußt verwendet werden,
hängen aber meist nur schlaff herum,
können bewußtseinsverändernd werden
wenn das Orgon die Bewegung erzeugt.
erlauben es uns die Welt zu erfahren,
zu einem Schöpfer zu werden,
erlauben die Dinge zu formen, zu haben,
und sich am Genuß der Materie zu laben.
und können Heilung oder Gift dabei sein,
wirken selten an einem Ort,
bewegen sich ständig, in einem fort.
sind so die Herrscher der eigenen Sinne
zuständig für das leibliche Wohl,
sind welkbar, alterbar, ein Gerinne.
vergehend in Zeit, Untertan der Sol.
nutzbar, brauchbar, unabdingbar
stehen sie jedem nahe an,
erfreuen die Welt und ihre Gemüter.
durchbrechen des Lebens trägen Bann.
Himmelsfrau
Leise schwebt sie hinab
Aufgefangen von den Wesen der Nacht
die sie begleiten, bis die Erde sich tut
die Welt entsteht – zu allem gut.
Dabei die Himmlische gestürzt von oben
Gestoßen, getreten und betrogen
von den Strahlen der Stille umgeben
Getragen von dem Odem zum Leben.
Fällt sie herab auf den harten Stein
Und muß erkennen ein anderes Sein
Sie hat zu tragen die Taten ihres Gemahls
Sie hat zu ernten was alles geschah.
Doch die Welt im Entstehen weist einen Weg
der das Leid überkommt, so daß es weitergeht
Der Fall in die Tiefe, so furchtbar und nah
birgt den Samen des Lichts – so viel Potential.
Der Gemahl im Bewußtsein seines Gefühls
erhob seine Hand, stoß sie ins Gewühl
von Denken und Fühlen, Haben und Sein,
wo jede Tat vergolten, bis alles ist rein.
Die ew’gen Gesetze werden in Stein gehauen
an eigenem Leibe erfahren, die Wirkun‘ erschaun
So steht die Himmlische in der eigenen Welt
erlebt Vielfalt, beschenkt und gefällt
ihren Kindern, die sich im Hier ausbreiten,
ihr nacheifern, um die Welt zu begreifen,
ertasten, erspüren, erfühlen
erst fallen, dann stehen, voller Mühen.
Das Himmlische wird von jedem neu erschaut
In der eigenen Welt, das Polare erneut gebaut,
Einmal erwacht
wie das Feuer
bereit aufzusteigen
zurück zum Gemahl
ihn vollkommen zu preisen.
Gattin und Gemahl
wieder vereint
in Treue verbunden
in Liebe all-ein.
Auflösung
Auflösung kommt mir entgegen,
Auflösung erscheint als Heil,
Auflösung ist etwas geben,
Auflösung hat seinen Teil.
Aufgelöst komm ich mir vor,
wenn meine Welt zusammenbricht,
Aufgelöst und stillgestanden,
wenn meine Freude dahinschmilzt
Aufgelöst im Herzen rein,
als die Stille wiederkam.
Aufgelöst mit weiten Händen,
als mich Freude überkam.
Erfasst von großen Menschen,
die mehr sind als ich mein.
Erfasst von starken Banden,
die für mich Halt und Anker fanden.
Erfasst und Gehalten aus tiefem Kummer,
die mir mein Selbst erweckt vom Schlummer.
Erfasst mit ganzer Kraft,
Und mich zur Ruhe gebracht.
Gegeben habe ich einen Teil von mir,
Bekommen habe ich Juwelen von Dir,
Juwelen, die schöner nicht seien konnten,
Mit denen wir uns gemeinsam sonnten.
Doch aufgelöst ist dieser Schein,
Nach vorn drängt sich das wahre Sein.
Die Juwelen bleiben im Herzen rein,
Ummantelt von Schmutz und allerlei Pein,
Die einstige Blüte so prächtig und Stolz,
verkümmert ist sie, verbittert faul Holz.
Nach vorne zu schauen, zum anderen Ufer hin,
dort wo die Wiesen noch Golden sind.
Auf der anderen Seite, wo das Licht leuchtet stark,
sehe ich das, was mein Leben einstmal verbarg.
Der Auflösung nahe,
Den Blick fest nach vorn,
Verlier ich mitnichten,
Mein Selbst auserkorn.
Den Weg zu finden,
Den Weg zu gehen,
Ihn Anderen zu zeigen,
Mutter Erde zu pflegen.
Von Herzen zu sprechen,
Den Traume verfolgen,
Dem Klange entsprechen,
Das Notwendige schaun.
Aufgelöst im Lichte
Auserkoren im Geiste
Aufgebahrt im Herzen
für immer geheiligt..
Flugfähig?
Bevor ich fliegen kann, frage ich mich, ob ich den festen Glauben besitze, mir selbst vertrauen kann? Wo ist mein Mut? Wo ist mein Selbstwertgefühl? Wo ist das Licht im Inneren, meine innere Führung?
Wenn ich in einem Raum nach Licht suche, ist es nicht das Licht draußen, das ich suche. Es ist die Projektion des Lichts, das in mir ist, nach dem ich suche, und deshalb bevorzuge ich das Licht und nicht die Dunkelheit.
Wenn ich nach Liebe suche, ist es mein eigenes Selbst, nach dem ich suche. Dieses Selbst zu finden, macht mich frei und unabhängig von allem und jedem. Dann erst stehe auf meinen eigenen zwei Füßen.
Alle diese Abhängigkeiten, die ewige Notwendigkeit von Etwas oder Jemanden abzuhängen, das ständige Streben nach einem festen Halt, die Freundin, der Freund, die Frau, der Mann, der zu einem Halt, einem Fixpunkt im Leben gemacht wird, und der, wenn er verschwindet, sich zurückzieht, zu einem tiefen Fall in den Abgrund von Depressionen und innerer Leere, führt.
Kann ich mein Selbst finden, indem ich mich auf Andere lehne?
Die selbstloseste Sache, die jemals in einem Leben getan werden kann, ist, das Selbst zu kennen. Wenn du dein eigenes Selbst nicht kennst, kannst du niemanden Anderen kennen. Wenn deine eigenen Emotionen nicht im Gleichgewicht sind, kannst du niemandem sonst Glück bringen. Wenn du nicht in dir selbst gefunden hast, wo die Quelle der Liebe und Freude ist, kannst du anderen keine Liebe und Freude geben. Alles, was du geben wirst, ist eine Demonstration deines Egos.
Deshalb lass das Ego fallen. Entdecke das Selbst. Lass dein Ego fallen. Entdecke dein Selbst. Das ist der eine Weg, wie deine wahre Natur erkannt werden kann, und deine Mission im Leben auffindbar wird.
Aber wie entdeckt man dieses eine, unberührte, dauerhafte, wahre Selbst?
Finde Frieden. Und dann wirst du in der Lage sein, Anderen den Frieden, deinen Frieden zu geben. Und wenn das geschieht, werden sie dir viermal so viel Frieden geben, wie du vorher erwartet aber nie gefunden hattest.
Denke daran, die Welt ist dein Spiegel. Die ganze Welt und all deine Beziehungen sind dein Spiegel, und wenn dein Gesicht glänzt und sauber ist, ist auch das Gesicht deiner Reflexionen sauber und glänzt.
Also fang an zu handeln! Bewegen dich von deinem inneren Zentrum aus.
Solange dein Bewusstsein an dieses Objekt, jenes Objekt, diese Person, jene Beziehung gebunden ist, wirst du nicht handeln. Du reagierst auf diese Dinge, und jedes Mal, wenn du reagierst, verlierst du ein kleines bisschen mehr den Kontakt zu deiner eigenen, inneren, reinen Identität.
Immer rein, immer weise, immer frei. Das ist mein Selbst. So ham. Ich bin das.
Betrachtung
Betracht ich die Welt
erscheint Sie mir wirr
erscheint in Facetten
in Myriaden von Städten,
von Orten und Plätzen
befüllt mit Gazetten
befüllt mit Bewohnten,
aus Altem, Gewohntem.
Zum bersten gefüllt
mit Krawall und Radau
mit Leuchten verhüllt
in kahlem Verhau
in kaltem Gestein
mit mächtigem Sinne
zu eigenem Sein
nicht lieblich, nicht fein.
Betracht ich das Hier
meist leuchtend, doch leer
voll Eifer und Gier
doch immer auch schwer,
viel Not wenig Sein
viel Elend, alles Schein
und oft im Vergangenen,
kaum hier im Verlangenden.
Zu sehen den Moment
sich lösen von der Zeit
sich spüren im Moment
sich fühlen in der Zeit.
Dem Strom folgen,
dem Bewegten entgehen,
Die Ruhe bewahren
Auf Friede bestehen.
Dunkelheit
Die Reise beginnt, die Dunkelheit entrinnt,
aus dem fahlem Licht, dringt langsam ein Gesicht.
Es ist die Königin der Nacht, die vorerst ganz sacht,
tief eindringt in unsere Gedanken,
sie stetig vergiftet bis der Geist beginnt zu wanken.
Sie ruft ihre Armee, sie marschiert auf ihrem Befehl,
zerstört werden die schönen Sachen, jeden Ort lässt sie überwachen,
Die Königin der Nacht regiert mit eiserner Hand,
der innerste Kreis durchzogen von einem Band,
aus Angst und Furcht, aus Leid unf Gier,
die Mächtigen jubelieren ihr,
der Rest hält sich bedeckt
und versteckt.
Das Elend verschlimmert, das Licht verkümmert,
Die schwarze Hand, fest im Griff, das kalte Herz leblos es trifft
nur den trostlosen Einen, der unter Keinen
zu erkennen mehr ist, dessen Funke verborgen, für alle unsichtbar ist.
Denn die Herrlichkeit der Königin der Nacht,
macht aus ihm ein Zeichen ihrer Macht.
Dunkelheit beherrscht die Seele der Welt,
Verzerrung und Pein vom Himmel her fällt,
Der Zyklus er endet, in Zerstörung verblendet,
die Kleinen bewegen, die Dinge erleben,
ab einer bestimmten Stelle, eine ganz neue Helle,
im Zeitalter der Nacht, ein Pflänzchen erwacht.
Ganz zart und fein, ein Funke so rein,
das Dunkel betörend, die Alltäglichkeit störend,
kündigt sich an, ein Wechsel getan.
Die Königin der Nacht auf ihrer Reise bedacht,
sich durch nichts zu entlarven, steht nun im Licht alter Farben.
In ihrem Glanze es scheint, als ob das Dunkle es eilt,
zu dem goldenen Schein, zu des Wesens geheim’n
innersten Schrein, gewahrt nur von Einem,
Der von der Königin der Nacht, einst umgebracht,
aber doch nicht gestorben, weil immer geborgen,
Im Lichte der Welt, wo er für immer erhellt.
Tragende Frauen
Drei Frauen die Stehen
Drei Frauen die Gehen
mit ihren Körpern gespannt
mit ihrer Haltung gebannt
auf ihren Köpfen sie tragen
Körbe und Schalen nit allerlei Waren.
Zum Verkaufe sie gehen
am nächsten Marktplatz sie stehen
bepreisen ihre Habe
verkaufen ihte Wate
mit Geduld sie verhandeln
mit Geschick sie verbandeln
alle Wünsche zu einem
aller Handel im Reinem.
Bevor der Tag sich neigt
bevot der Mond sich zeigt
die drei Frauen sie rasten
die drei Frauen sie fasten
Kräfte werden geschont
der Markt hat sich gelohnt
der Tag vergeht, die Stille der Nacht kehrt ein
die drei Frauen erstarken, für den Rückweg allein.
Die drei Frauen sie stehen
die drei Frauen sie gehen
zurück den Weg entlang
zurück mit aufrechtem Gang
sie schweigen, den Weg fest im Blick
sie neigen den Kopf mit Geschick
ihre Habe gefestigt in Balance
ihre Gedanken eine stille Phalanx.
Eisvogel
Der Eisvogel fliegt durch die Lüfte so schnell
ist Teil der Bewegung wie Licht so hell
er fühlt den Strom und den Fluss in seinem Kleid
und durchdringt die Barrieren mit Wucht im Geleit.
Dabei erteilt er uns die Lehre des Zusammenhalts
auf ruhiger Weise bei seiner täglichen Balz.
Der Mutige stößt vor, er kennt keine Furcht,
durchdringt die Barrieren, einfach hindurch.
Der Eisvogel wispert sein Lied ganz im Kleinen
er singt es mit Feinklang bewußt für die Seinen,
Es entfacht sich ein Wirbel rund um ihn herum,
Und prescht durch die Barriere, ein Sturm mit Gebrumm.
Ein Pfeil schießt durch die Sphären,
verwandelt die Kühle in feuriges Werden,
Das Ziel fest im Blick, das Auge ganz still,
Ausgerichtet und entzückt, erreicht das Eine mit Drill.
Die Anmut und Wucht des Einschlags gewahr,
Das Eintauchen graziös, der Körper gelassen und starr,
Die Gnade erleuchtet im Spiel der Bewegung,
Die Flut der Natur erlöscht alle Regung.
Es bleibt das Staunen über kleiner Wunder Ding’n,
die in Allem sich regen, doch nur im Feinen Erkling’n.
Erzürnt
Kannst Du sie fühlen
diese Qual in Dir,
der Schmerz sitzt tief
und lässt dich stark vibriern.
Du zitterst am ganzen Leib
als ob die Wut dich packt,
und dich zerreißt
und in die Seele hackt.
Wird das Gefühl, das dich beherrscht und hält
je wieder gehen, sich nie wieder zeigen, nun gänzlich entstellt?
Oder bleibt es hier, in meinem kalten Herz
und zeigt mir Fratzen, voller Grausamkeit und Schmerz.
Ob dieser Schmerz wohl jemals verklingen wird
und einmal aufhört, vielleicht für immer stoppt
Ob diese Dunkelheit irgendwann vorüber ist
mich schließlich loslässt und nie mehr foppt.
Hebt sich dieser Nebel denn nie?
ja steck ich ewig fest
im Sumpf der Dumpfheit
im Hinterhof von Pein und Pest.
Ist jede Hoffnung vergebens und jeder Schein nur ein Flackern,
Kann ich mich denn nie befrein, ist mein Leben gar zu klein?
Doch muss da mehr als nur die Leere sein.
Denn spür ich in mich hinein
ist da zwar Leere und gar große Pein.
Doch nützt es nichts, der Blick muss vorgerichtet sein.
In der Vergangenheit ist das Leben niemals rein.
Ich merke wohl den Dolch der Enttäuschung in meiner Brust
er sitzt gar tief und nährt den eigenen Frust.
Doch in ihm steckt, leider noch unentdeckt,
Die Saat des Umschwungs im Dunkel eingedeckt.
Die Nacht wird dunkel sein
wohl dunkler als die Meisten zuvor,
Die Kälte zieht bereits herein
und lässt die Ängste hervor,
So dass ein Abgrund sich auftut,
und der Fall kaum abzuwenden in ihm ruht.
Das Loslassen muss beginnen.
Das Dunkle aufgenommen werden.
Möge die Nacht noch so dunkel sein,
der Morgen wird heller leuchten, denn je zuvor.
Möge der Mut entstehen
und die Wut vergehen.
Das Licht klärt die Sicht,
Der Nebel lichtet sich.
Die Ruhe kehrt zurück
und mit ihr des Lebens Glück.
Neue Wege zeigen sich,
neue Schritte neigen sich
zu einem Ziel in großer Ferne,
der Weg ist weit, ich geh ihn gerne.
Das Ziel ist hochgesteckt,
sonst ist der Wert nicht gerecht,
Es zu verdienen muss gelingen,
nur dann wird es viel einbringen.
Andersartig
Versteckt im Gewirr der Farben, liegt offensichtlich gezeigt,
die Andersartigkeit der Gaben im Lächeln einer Schönen bereit.
Umgeben von einer Stille, die Augen sanft und blau,
Strahlt ihr starker Wille, und zeichnet diese Frau.
Sie steht in ihrer Fülle aufrecht und Stolz,
erzählt aus dieser Hülle, mit der ihr Wesen verschmolz.
Ihre Geschichte beginnt, wo die der Meisten oft endet,
Als ihre Liebe zerrinnt, und ihr Gefühl sie entsendet.
Auf eine Reise so weit, wie sie nur Wenige gehen,
Zu den Ufern ohne Zeit, an deren Küste Welten entstehen.
Beschwerlich war der Weg, steinig und hart,
Doch für sie ein Privileg, dort zu suchen, gemäß Ihrer Art.
Trocken und kahl, die Tage quälend lang,
die Landschaft so fahl, das Fortkommen so bang.
Die Ufer zu erreichen, so fern, kaum zu sehen,
Die Verzweiflung war zu greifen, doch der Wille wollte bestehen.
Der Nektar des Reisens, karger Lohn aber mächtig und stark,
gab ihr Kraft und ein leises, nie verklingendes Gefühl in ihrem Mark.
Das Gefühl sich vertiefend, im Gleichklang des Schritts,
Mit Zuversicht triefend, nein, ihr inneres Feuer nie litt.
Sie erfühlte den Pfad, dann ganz plötzlich war es da,
Die Freude überschäumend, ihr Standzuhalten als sie sah,
Wie das Ufer sich entblösste, sich mit ihr zusammentat,
Die Qualen vorab vergessen, der Körper zitternd doch gewahr.
Die Wahrheit einmal gesehen, nie wieder von ihr zu trennen,
Strahlt nun in ihrem Gehen, die Augen nicht leuchten, nein brennen.
Die Farben voller Töne, die Freude klingt nach,
Die geheimnisvolle Schöne erblüht, wie sie versprach.
Ihre Schönheit so rein, wie der Glanz tausend Sonnen,
Ihre Weisheit so fein, deren Klang voller Wonnen.
Finde den Weg zu dem Ufer, auf der anderen Seite der Zeit,
Oh Sucher dann erlebe, was Geist und Seele befreit.
Geburtstag
Alles Liebe in der Welt,
viel Freude und viel Geld,
das alle Wünsche sich erfüllen,
und alle Wunder sich enthüllen,
das die Weisheit dich ergreift,
und das Leben du begreifst,
als ein wunderbares Ding,
voller Überfluss mit Sinn,
voller Tollheit und auch Mut,
ständiger Wandel doch stets auf der Hut,
vor Trägheit und Stillstand,
denn die tun nicht gut.
Bleib fest in dein Sinnen
finde Stille in dir Drinnen,
nimm die Dinge wie sie sind,
und lass sie gehen, wie einst als Kind.
Mein Lieber, das und mehr
wünschen wir uns für dich so sehr!
GEFASST
Gefasst, ist das Ende, gefasst ist der Anfang,
dort wo behende, das Ende einst begann.
Das starke Rot, der Beginn aller Farben,
fängt das dunkle Blau und nimmt ihn alle Gaben.
Das Blau nicht am Ende, strahlt von innen heraus,
es fließe und sende sein Licht grade aus.
In allem begann jenseits der Zeit,
der Strahl eines Lichts durch den Raum enteilt.
Er traf auf den Stein, schwarz wie die Nacht,
erleuchtet ihn leicht haucht Leben ganz sacht.
Es breitet sich aus, wie ein Teppich aus Licht,
der Schein des einst Blauen und fördert die Sicht.
Hinzu mit der Kraft aus dem Feuer der Welt,
entstehen vor langem, die Sterne am Himmelszelt.
Ihr Licht fächert das Blau, in Folgen von Farben,
und das einst triste Schwarz wird bereichert mit Gaben.
Die Vielfalt entsteht alles Sehende jubiliert,
die Welt voll bunter Dinge erscheint und brilliert.
So schön kann es sein wenn ein Strahl enteilt,
der Anfang war gemacht die Farben geteilt.
SCHLAFENDE WÄCHTER
In der Stille geborgen,
liegt unentdeckt,
abseits der Sorgen,
ein Funke versteckt.
Er erwacht ab und zu,
und sendet sein Licht,
dem Firmament zu,
erhebt aber nicht.
Dort voller Frieden,
der Funke nun ruht,
in Einheit geblieben,
im eigenen Sud.
Doch wachet er auf,
die schlafenden Wächter,
erheb’n sich zu hauf,
mit Freud und Gelächter.
Geöffnet die Augen,
erwacht aus der Gruft,
die Wächter sie saugen,
den Duft aus der Luft.
Das Leben es fliesset
hindurch zu dem Sohn,
es windet und spriesset,
empor Richtung Thron.
Die Wächter erhoben
in Glückseligkeit toll,
berühren und woben,
den Zwirn wie es soll.
Gespinst um Gespinst,
aus Äonen geboren,
der Funke er linst,
aus der Herzen Toren.
Die Wächter zu erleben
in die Stille zu gehen,
die Zellen am beben,
den Gedanken wiederstehen.
Durchdringt so der Funke,
das Scheinen der Welt,
der größte Halunke,
wird zum leuchtensten Held.
ZEITGEIST
In einer Welt, in der die Lichter leben,
wo das Feuer nicht nur zerstört und bricht,
dort wo die Starken den Schwachen geben,
und der Mond versöhnend zur Sonne spricht.
In einer Welt in der das Wasser heilt,
kein Gift je ein Wesen tötet,
dort wo der Phönix im Himmel weilt,
und der Drache in Liebe zu ihm errötet.
In dieser Welt, in der die Königin regiert,
und jedem ihrer Untertanen fürsorglich gedenkt,
dort wo das Leben niemanden schikaniert,
und die Herrscherin des Geschick Aller weise lenkt.
Dort vereinten sich einst die Flüsse der Zeit,
um zu überwinden des Schicksals größten Feind,
auf Geheiß ihrer Königin, doch bald schon in Streit,
entstand erster Kummer und die Welt sie weint.
Das Wasser es wich, das Feuer erstarkt,
die magischen Kräfte, sie lagen bald brach,
die Äonen des Friedens vergangen, den Kriegen erlag,
das Wesen in Dunkelheit und nichts kam danach.
Umgeben von Klugheit, aber ohne die Sicht,
sind viele der Weisungen vergessen, verhöhnt und schlicht.
Die Weisheit sie starb am Zenit ihres Traums,
als sie versuchte zu wachsen über die Zeit und den Raum.
Doch hinterließ sie ein Samen im Herzen der Welt,
Ihn zu pflegen und zu gedenken, ist die Pflicht die erhellt,
Es bedarf dazu Liebe, Geduld und kein Zorn,
die Weisheit sie lenkt, nur so gehts nach vorn.
BUSY HEAD
Sind die Tage erst vergangen,
und die Farben eingefangen,
Sind die Formen neu entstanden,
die Gedanken frei empfangen,
schaut der Busy Head über die Bilder hinweg und die Seele fliegt emporgereckt,
zu des Höchsten leuchtendem Schein, in das Antlitz strahlend hinein.
Wenn die Anker einst gelichtet,
und der Weg sich neu errichtet,
Wenn die Morgenstrahlen leuchten,
als die Alten leise keuchten,
benetzt das schimmernde Licht die Leinwand strahlend, und lässt den Strom der Farben ins Auge malend,
so dass der Busy Head erfasst durch die Kraft des Lichts, in die Wellen der Gedanken stößt und landet im Nichts.
Ist die Wucht erst eingetreten,
die Erkenntnis kommt betreten,
Ist das Moment im Geiste haftend,
die Änderung am Bilde betrachtend,
erlebt der Busy Head das Sein erzählt, ohne die Schnörkel der Details verhehlt,
in seinem Schein die wahre Gestalt gereift, die sich im Lichte des Tages als Einheit begreift.
FLIEHEND
Fliehend sah ich dich, getrieben durch das Unterholz.
Verzweifelt auf der Flucht. Der Weg geschlängelt, verwunden.
Führt in die Freiheit? Führt tiefer hinein?
Stehend, zögernd, abwartend. Der Weg, er teilt sich.
Einen Pfad muss gefolgt werden, eine Auswahl muss getroffen werden.
Die Entscheidung muss gefällt werden.
Doch einer bleibt zurück. Die Wahl ist unumkehrbar.
Die Tiefe allein entscheidet über die Güte.
Die Pfade geben keinen Hinweis. Beide begangen, beide besehen.
Der eine vielleicht schmaler, der anderer breit.
Der eine vielleicht Lichter, der andere kalt.
Doch liegt die Entscheidung im Kopf.
Bist du bereit?
Das Auge ist blind, das Herz ist taub. Wem kann man folgen.
Fliehend aus dem Wald heraus, oder sich seiner Tiefe ergebend.
Der Kopf kann nicht entscheiden.
Das Herz kann nicht entscheiden.
Kopf und Herz. Kopf und Herz.
Kein Richtig, kein Falsch.
Alles ist gut.
Der Weg ist bereitet.
Die Ruhe steigt auf.
Von Stille umgeben.
Nach innen gehört.
Der neue Weg betreten.
Die Entscheidung gefällt.
Kein zurück.
Kein zurück.
FÄRBENDE KAMILLE
Kamille, gewachsen auf dem Grün der Natur. In die Sonne neigen sich deine Köpfe und öffnen ihre Blüten in ihr lächelndes Antlitz. Die Kraft des Lichts strömt in sie hinein, durchfließt sie wie kein Zweites. Definiert sind deine Farben von Licht und Nahrung, Nahrung und Licht. Beides ändert sich.
Es verfärbt dich. Die Mutter will dich schön erhalten. Die Nahrung aber gibt nicht mehr nur reines Leben. Es breiten sich durch deine zierlichen Stängel, die Stoffe des irdischen Lebens aus. Sie drohen dich zu ertränken, in der weltlichen Unreinheit. Das Chaos breitet sich aus.
Doch ihm entgegnest du deinen unbeugsamen Lebenswillen. Nein, das Leben schreitet voran. Es lässt sich nicht vergiften. Es passt sich an und findet Wege. Es findet sich neu.
Die Kamille verfärbt sich. Sie durchbricht ihre Grenzen und strebt trotz allem weiter ins Licht. Mag ihre Zeit noch so kurz sein, allein ihr Ziel wird sie erreichen. Die Farben glühen in ihr. Sie schafft sie neu. Reinigt sich erneut.
Erschaffen in der Reinheit, gewachsen durch das Irdene, erstrahlt sie nun erneut in des Lichtes Glanz.
BAUM IM LICHT
BBaum im Licht,
Gestalt aus dem Leuchten,
Form im Herzen,
Wurzeln im Grund.
Die Natur erfüllt von der Leuchtkraft der Farben.
Der Baum erwachsen aus der Schaffenskraft des Formgebenden.
Der Schatten gefallen in die Dunkelheit der Stille.
Das Wesen erwacht aus des Gedanken Stroms.
Überfließend ist der Farben Choral.
Hervorstechend die Leuchtkraft der Helle,
Erdrückend die Wucht mit einem Mal,
Ertränkend wie der Flut ihre Welle.
Feingliedrig befühlen die Blattspitzen,
den sanften Strahl des Scheines,
Offenbart und bezaubert, den Bann besitzen,
der die Gnade des Wissens lüftet wie keines.
Die Größe überwunden aus einstiger Leere.
Die Fülle erwartend freudig erregt im morgendlichem Licht.
Der Baum ist entwachsen aus den Schlacken des Vortags.
Das Licht erhebt jeden in die Herrlichkeit des Seins.
Schein und Wachstum,
Nahrung der Seele,
Erfüllt die Wesen,
Erfahrbar in Wonne.
Durchstoß
01100100 01110101 01110010 01100011 01101000 01110011 01110100 01101111 01110011 01110011 00100000 00101000 01100101 01110000 01101001 01110011 01100011 01101000 00101001
In Einer, in einer Anderen,
Gegangen ohne zu bangen,
Gewesen und doch nicht vergangen,
Erlebt um alles bestrebt,
Verloren doch nicht geboren,
Hinweg aus dunklem Versteck,
Gewachsen und durchstoßen,
mit hellem Auge bloßem,
Antlitz verborgen unter Schein,
feste Sphären kleiner Keim,
Verlangen welches fest gefangen,
im Herzen die kalten Schlangen,
erhitzt in des roten Tones,
erfreut sich hellen Lohnes,
erwartet den Durchbruch in Maßen,
erfährt ihn sanft entlang den Straßen,
der Schau nach den rechten Dingen,
im Netz sich nie mehr verfingen.
VOGEL DER NATUR
Innig geliebt, von Herzen bewacht,
weilt der Vogel der Natur in der Stille der Nacht.
Sein grünes Gefieder umhüllt von des Lichtes Glanz
erfreut die Gemüter und bittet zum Tanz.
Der Reigen voll Glück schwingt durch den Raum
Der Vogel befüllt die Gedanken im Traum.
Süß ist der Schlaf lässt sie fallen geschwind
in die Tiefen der Seele wo die Lichtelfen sind.
Ihr Gesang ist betörend, ihr Anblick beglückt
Die Seele sie brennt, will nicht mehr zurück.
Doch der Vogel der Natur hält schützend sein Kleid
und führt sie ins Wache, er duldet kein Leid.
So beschützt er die Sehenden und beglückt sie im Schlaf
er nährt sie mit Liebe und gibt was er darf,
um der schlafenden Seele zu öffnen das Auge,
und Licht und Erkenntnis so befruchtet den Glaube.
ENTFACHT
Das Wirren ist der Anfangszustand allen Seins. Chaos. Es erstreckt sich in uns, unter uns, über uns, und um uns herum. Aus ihm heraus, dem Chaotisch-Ruhenden, Nicht-Schaffendem, entsteht etwas. Eine Kraft durchdringt es, formt es und erschafft. Es entwickelt sich aus einem kleinen Samenkorn, einem Kern. Aus ihm erwächst etwas Großes. Ein Sturm der das Chaos vertreibt, der reinigt und Frieden hinterlässt.
Aus dem Chaos entsteht das Lichtsein
Eine Zufriedenheit erfüllt das Wesen und lässt es zu seinem Frieden finden. Die Verschmelzung der Gegensätze zu einem Ganzen. Die beiden Enden des Regenbogens vereint zu einem Kreis.
Die Formgebung vollzieht sich durch die Kraft des Schöpfenden. Feurig, nach vorn strebend, aber nicht zerstörend. Mutig und mächtig, aber mitfühlsam und wohlgemeint. Ordnend und liebend. Bestechend in seiner Präsenz, abwägend in den Wirkungen und Auswirkungen seines Tuns, ausgleichend wirkend.
Aus Innen wird Außen. Das Schaffende kehrt sich nach außen, um zu erscheinen. Diese Offenbarung zeigt in zwei Richtungen: zum Kern und zur Hülle. Seele und Geschöpf. Dabei bleibt der Kern unberührt, außerhalb von Zeit und Raum. Keine Kausalität kennend. Die Hülle aber in ständigen Wandel. Ohne diesen zerfällt sie. Wandel für die Hülle bedeutet Fortbestand ihrer Erscheinung.
Das Entfachte erkennt beide Arten. Hülle und Kern. es erkennt beide als solche. Und sucht und findet beide Zugänge, die ihm offenbar wurden.
IN WACHSTUM
Die Schlingen mäandern entlang des ewigen Weiß. Tief schürfen sie hinein. Verdichten und verdichten, wachsen und verändern. Sie bilden neue Strukturen, neue Wege und Pfade, die mehr und mehr ausgetreten werden. Plötzlich breit und fest, finden sie neue Wege. Wieder und wieder. Es wiederholt sich die Tat, das Ergebnis verändert sich. Ein Zustand tritt ein, und verwirft sich. In Wachstum begriffen, unaufhaltsam.
Aus den Tiefen bricht hervor was lauert. In der Dunkelheit geboren, durchdringt es das Licht. Es umfasst und breitet sich aus. Alles verschlingend.
Es will mehr. Doch Weiß dient nicht als Nahrung. Der Nährboden der Dunkeelheit liegt im Wesen selbst. Mächtig mit den Wissenden, ohnmächtig mit den Schweigenden. Fest verankert, tief verwurzelt, aber mit einem Schlag überwindbar.
Wenn Weiß zu Schwarz und Schwarz zu Weiß wird, das Rad sich dreht und die Geschichte sich wiederholt, ist das was bleibt in der Stille vereint.
FLIESSENDES GEWÄSSER
E in fließendes Gewässer enthält die Fülle der Natur. Es enthält die Reinheit des Geistes und die Stärke der Götter. Ein fließendes Wasser bedarf keines Grundes zu Sein. Es war, ist und wird immer sein. Im Grunde bedeutet es den Ursprung all unseren Seins. Ein Bild kann ihm nicht gerecht werden. Ein Bild gemalt mit Wachskreide kann ihm noch weit weniger gerecht werden. Farben, in denen Übergänge nur unter starker Einwirkung gelingen, stehen dem Fließendem entgegen. Doch der Gegensatz macht den Reiz aus.
Fest und Flüssig. Das Flüssige arbeitet an dem Festen. Das Feste stellt sich dem Flüssigem. Zwei verschiedene Prinzipien. Eines sanft und weich, aber auch tosend und ausdauernd. Es übersteht die Kondition durch die Zeit.
Es liegt inner- und außerhalb der materiellen Form der Schöpfung. Das Andere hart und spröde, aber auch stabil und formgebend. Es übersteht die Kondition durch den Raum, gleitet durch ihn hindurch. Es ist dabei fester Bestandteil der materiellen Erscheinungsform der Schöpfung.
Zusammen stehen Sie nicht nur als dauernde Rivalen im ewigen Kampf um die Vorherrschaft in der Existenz, sondern als komplementäre Prinzipien, sich ergänzend, Raum und Zeit überwinded, aber dazu einander bedingend.
Nur durch die Vereinigung der Gegensätze ist die Überwindung der alten Prinzipien zu leisten.