Fliessendes Gewässer
Ein fließendes Gewässer enthält die Fülle der Natur. Es enthält die Reinheit des Geistes und die Stärke der Götter. Ein fließendes Wasser bedarf keines Grundes zu Sein. Es war, ist und wird immer sein. Im Grunde bedeutet es den Ursprung all unseren Seins. Ein Bild kann ihm nicht gerecht werden. Ein Bild gemalt mit Wachskreide kann ihm noch weit weniger gerecht werden. Farben, in denen Übergänge nur unter starker Einwirkung gelingen, stehen dem Fließendem entgegen. Doch der Gegensatz macht den Reiz aus.
Fest und Flüssig. Das Flüssige arbeitet an dem Festen. Das Feste stellt sich dem Flüssigem. Zwei verschiedene Prinzipien. Eines sanft und weich, aber auch tosend und ausdauernd. Es übersteht die Kondition durch die Zeit. Es liegt inner- und außerhalb der materiellen Form der Schöpfung. Das Andere hart und spröde, aber auch stabil und formgebend. Es übersteht die Kondition durch den Raum, gleitet durch ihn hindurch. Es ist dabei fester Bestandteil der materiellen Erscheinungsform der Schöpfung.
Zusammen stehen Sie nicht nur als dauernde Rivalen im ewigen Kampf um die Vorherrschaft in der Existenz, sondern als komplementäre Prinzipien, sich ergänzend, Raum und Zeit überwinded, aber dazu einander bedingend.
Nur durch die Vereinigung der Gegensätze ist die Überwindung der alten Prinzipien zu leisten.
Panta Rhei!